Gemeinschaft Thermisches Spritzen e.V.


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GTS-Archiv  #007

12.05.99


Presseinformation:

Innovationspreis im Bereich Thermisches Spritzen:

RS Rittel gewinnt René-Wasserman-Preis

Im Rahmen der UTSC'99 (United Thermal Spray Conference & Exposition) wurde am 19. März 1999 in Düsseldorf erstmals der René-Wasserman-Preis vergeben. Seinen Namen verdankt der mit 10.000 DM dotierte neue Innovationspreis dem Gründer der weltweit bekannten Eutectic + Castolin-Gruppe. René Wasserman gilt als Pionier in der Schweißtechnik und im Thermischen Spritzen. Die von der Firma Terolab Services Management SA in Lausanne, Schweiz gestiftete Auszeichnung soll künftig alle drei Jahre einem erfolgreichen Unternehmer im Bereich Thermisches Spritzen verliehen werden. Erster René-Wasserman-Preisträger ist die RS Rittel & Schipper GmbH mit Sitz in Gladbeck.

Die Vergabe des Preises übernahm die GTS Gemeinschaft Thermisches Spritzen e.V. Der Vorstand dieses Zusammenschlusses von über 110 Anwendern und Förderern des Thermischen Spritzens berücksichtigte bei der Entscheidungsfindung nicht nur technologische Aspekte, sondern auch Kriterien wie Umweltverträglichkeit, Qualitätsmanagement, Ausbildungsstandard des Personals, Kundenvertrauen und Innovationsbereitschaft.

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Verleihung des René-Wasserman-Preises durch Christopher Wasserman und den
GTS-Vorstand auf der UTSC ’99: Christopher Wasserman, Horst Höschele,
Peter Heinrich, Barbara und Willibald Rittel, Prof. Dr. Erich Lugscheider,
Dr. Hartwig Reimann, Günter Kurlbaum (v.l.n.r.)

Neue Wege in Marketing und Organisation

Die 1979 gegründete, inzwischen 35 Mitarbeiter zählende RS Rittel & Schipper GmbH ist auf Präzisionsbeschichten mittels verschiedener thermischer Spritzverfahren spezialisiert. Für Kunden in der Großchemie, der Milchwirtschaft, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in vielen anderen Branchen fertigt und beschichtet das Unternehmen u.a. stark belastete Anlagenteile wie Kolben, Kolbenstangen, Plunger, Wellenschutzhülsen und Gleitringdichtungen. Vor allem bei den beiden letztgenannten Produkten beschreitet RS Rittel seit zwei Jahren erfolgreich neue Wege: "Wir haben begonnen, die Einkäufer in Großbetrieben als Produktmanager zu betrachten", erklärt Geschäftsführer Willibald Rittel. "Wir fragen sie nach dem Verbrauch der letzten Jahre sowie nach erkennbaren Trends, um ihnen detaillierte Liefervorschläge unterbreiten zu können." Der Kunde erhält die bestellten Artikel nicht auf einmal, sondern in kleinen Portionen jeweils kurz vor dem erwarteten Bedarfsfall. Daß der Lieferant somit einen Teil der Lagerhaltung übernimmt, kommt den Wünschen vieler großer Unternehmen sehr entgegen: "Die Einkäufer fühlen sich von uns verstanden", freut sich Willibald Rittel, "und das ist die beste Voraussetzung für eine lange, erfolgreiche Geschäftsbeziehung." Auch eine unerwartet benötigte, nicht vorrätige Menge an Werkstücken kann RS Rittel zügig liefern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lohnbeschichtern kann der Gladbecker Betrieb in CNC-gesteuerten Drehzentren rotationssymmetrische Teile in wenigen Minuten komplett fertigen. Dieser Unternehmensbereich sowie die Abteilung CNC-Schleifen sollen demnächst in eigenständige Profitcenter umgewandelt werden. "Auf diese Weise wollen wir die Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter erhöhen", erklärt Rittel. Im Augenblick bereitet die Firma die designierten Geschäftsführer auf ihre künftigen Aufgaben vor. Die neuzugründenden Betriebe sollen durchaus nicht nur für RS Rittel arbeiten, sondern sich einen weiteren Kundenkreis erschließen.

Innovatives Denken in der Produktion

Die Bereitschaft, sich auch an Neu- und Sonderkonstruktionen heranzuwagen, ist ein weiterer Erfolgsfaktor des Unternehmens. So wandte sich auf Empfehlung verschiedener Lebensmittelhersteller, die mit RS Rittel bereits gute Erfahrungen gemacht hatten, ein Maschinenbauer im Bereich Food Tech mit einem interessanten Sonderauftrag an Willibald Rittel. Ziel war es, eine Maschine zu bauen, die Joghurts nach dem Öffnen wie frisch abgefüllt aussehen läßt. Dieser Effekt wird nun durch einen Rührvorgang unmittelbar vor dem Abfüllen erreicht – mit Hilfe eines von RS Rittel entwickelten, konstruierten und gebauten hochpräzisen Rührwerkes. Ohne weitere Dichtelemente einzusetzen, gelang es RS Rittel, den Spielraum zwischen Gehäuse und thermisch beschichteter Welle auf 3 bis 5 µm zu beschränken und damit extrem gering zu halten. Neben ihrer hohen Betriebssicherheit sind die Bauteile damit auch besonders reinigungsfreundlich.

Kooperation statt Konkurrenz

Neben dem Mut, immer wieder neue Wege zu beschreiten, spielte bei der Vergabe des René-Wasserman-Preises auch das Verhalten gegenüber Wettbewerbern eine Rolle. Seit 1993 Mitglied der GTS, verhält sich RS Rittel gegenüber den anderen Betrieben in dieser Interessengemeinschaft sehr kooperativ. "Nicht jeder Betrieb kann alles gleich gut", erläutert Rittel seine Einstellung. "Deshalb nutzen wir die Fertigkeitskapazitäten der anderen GTS-Mitglieder im Sinne einer verlängerten Werkbank." Das Ergebnis sind nicht nur zufriedene Kunden: Inzwischen greifen auch Wettbewerber auf die hohe Kompetenz von RS Rittel bei Präzisionsbeschichtungen zurück.

Zum guten Ruf des Unternehmens trägt natürlich auch die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 bei. Zusätzlich unterzog sich RS Rittel einer Personen- und Produktmittelprüfung durch die GTS. Ungewöhnlich ist, daß der Betrieb nicht nur einen Mitarbeiter pro thermisches Spritzverfahren von der GTS zertifizieren ließ, sondern jeden, der mit den betreffenden Anlagen in Berührung kommt. Das scheint das Erfolgsrezept des ersten René-Wasserman-Preisträgers zu sein: immer ein wenig mehr zu tun und ein Stück weiter zu denken als die meisten anderen.

 


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Zuletzt aktualisiert: 15.09.17
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